Vermutlich werden annähernd alle kommerziellen Veranstaltungen in Zukunft hybrid, d.h. mit sowohl physisch anwesenden Personen als auch mit deren digitaler Zuschaltung durchgeführt. Das ist gut so, denn es spart Reisekosten, lässt mehr Teilnehmer zu, die vielleicht sonst nicht dabei gewesen wären und schont, natürlich, die Umwelt. Um so mehr wird es wichtig, hier einige Grundregeln zu beachten. Der BDOA hat sie aus seiner Sicht zusammengefasst:
1. Hybrid events need hybrid activity. Mehrdimensionale Veranstaltungen benötigen auch mehrdimensionalen Umgang. D.h. achten Sie darauf, dass beide Gruppen auf ihre Kosten kommen. Schöne Bilder und guter Ton sind z.B. für den mit wenigen Sinnen erlebten digitalen Teil unerlässlich. Ihre respektvolle Formalität für physisch Anwesende lässt z.B. darüber hinwegsehen, dass die physisch sichtbare Gruppe kleiner ist als gewohnt.
2. Nutshell instead of nuts tell. Hochwertig komprimierte Kommunikation wird viel wichtiger als bisher, weil bei endlosen Monologen digitale Nutzer noch schneller verloren gehen als im physischen Plenum. Machen Sie als Moderator/in klare Ansagen und setzen diese ebenso charmant wie konsequent durch.
3. Change is a chance. Sorgen Sie für Abwechslung, damit Ihnen die Leute anwesend bleiben. Wechseln Sie von Sprache zu Film, von Präsentation zu Dialog, von Worten zu Musik. Damit kann die Gruppe auf dem Weg in die Zielrichtung zusammengehalten werden.
4. Extended Humanity. Mehr menschliches Handeln. Konferenzen sind aus der Ferne ehedem schon etwas fad. Muntern Sie die ganze Runde auf. Mit Gesten wie Lächeln, Hand-vor-die Augen-nehmen, usw. Mit wenigen kurzen(!) Sprüchen. Mit einer kurzen Bewegungsübung.
5. Participation for Occupation: Lassen Sie alle mal mitmachen. Mit aktiven Rückfragen, über Dashboard Textfunktion oder mit historischen Zitaten/Links, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits öffentlich sind. So entsteht mehr Präsenz und mehr Beschäftigung mit dieser Vielfalt.
6. Let‘s eat at home. Denken Sie an Zusatzkanäle, die die Veranstaltung davontragen können. Wenn sich Teilnehmer parallel bilaterale Kommentare zusenden ist das ok, wenn dabei Chatgruppen als Parallelveranstaltung entstehen, nicht.
7. Make it a midsummer night‘s dream. Wie das Theaterstück von William Shakespeare, das hybriden Veranstaltungen den Weg weist: Zahlreiche verschiedenste Rollen. Vorbereitung für ein gemeinsames Ziel. Menschliches, Übersinnliches und Überraschungen. Zum Schluss die Frage, ob das Vorherige nicht (dann sei es nur ein Traum) oder doch gefallen hat, was im Schlussapplaus in ein wohliges Gemeinschaftsgefühl mündet. „Give me your hands, if we be friends and Robin shall restore amends.”
Der BDOA wünscht Ihnen dabei viel Erfolg.