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Manfred Wolff: Pro Eurobonds, 4 Gründe

Ja, die Vergemeinschaftung von Schulden war in der EU-Konzeption nicht vorgesehen: Eurobonds sind eine Vergemeinschaftung von Schulden, für die vor allem der deutsche Haushalt vermutlich zahlen wird. Dennoch spreche ich mich für dieses Vorgehen aus. Vier Gründe: 1. Deutschland hat jahrelang von der Euro-Konstellation überproportional profitiert. Das war in der EU-Konzeption ursprünglich auch nicht vorgesehen. 2. Emmanuel Macron hatte sich persönlich an das deutsche Volk gewandt. Guiseppe Conte hatte sich persönlich an das deutsche Volk gewandt. Das war für die auch nicht leicht. Wenn wir all denen, die jetzt aus welchen Gründen immer in Not sind nicht helfen, dann haben wir formal Recht. Aber wir verbauen uns praktisch alle Zukunftschancen. Die Notenpresse läuft ehedem weltweit heiß. Leute, es ist nur EZB-virtuell geschöpftes Geld: Was würden unsere Urgroßeltern mit zwei Weltkriegen da zu uns sagen? 3. Wenn wir ein einiges Europa wollen, dann müssen wir auch einig mit Zahlungen ausgleichen. Schließlich machen wir das in den kleinen einzelnen Nationalstaaten Deutschland, Frankreich, Polen, Niederlande, Spanien, usw. doch auch. 4. Vielleicht war die Euro-Grundkonzeption damals zu Wischiwaschi und nicht komplett zu Ende gedacht. Vielleicht war damals aber auch noch nicht mehr möglich. Ohne Einigkeit werden wir Europäer zwischen der merkwürdigen US-Präsidentschaft, den cleveren russischen Geheimdienstoperationen und den systematischen Weltherrschaftsplänen des zentralistischen China zerrieben. Dann lasst uns das jetzt(!) zu Ende führen für ein geeintes Europa. Einheitliche Regeln, einheitliche Steuern, aber mit Dezentralität (Subsidiarität) in den Regionen. Ebnen wir den Weg zunächst mit diesen Bonds. Heiratspolitik wie damals die K&K Monarchie ist mit Demokratien nicht zu machen. Dann machen wir es wie die USA, die ihren Staatenbund ebenfalls meist mit Geldzahlungen zusammengeführt haben. Für die USA war das gut. Und das ist heute auch der sinnvollste Weg in unsere Zukunft.  

(Kommentar: Manfred K. Wolff)