mit Bootsfahrt zum Studio und anschließendem Ausklang bei Rosé am Lehnitzsee
In Babelsberg fand die Zukunft schon immer etwas früher statt als anderswo. Im ältesten Großfilmstudio der Welt lernten Bilder nicht nur laufen und sprechen. Seit 2018 befindet sich dort auch das erste High-End Studio für volumetrischen Film in der EU, die Volucap. Am 11.08.2021 fand sich am frühen Nachmittag eine Runde von 30 ausgewählten Personen am Lehnitzsee in Potsdam zusammen, um im Rahmen des BDOA Colloquium Privatissime mit dem Schiff nach Babelsberg überzusetzen und die seltene Gelegenheit nutzen, einen Ort zu besuchen, an dem die Zukunft der Medientechnologie entsteht. Anschließend ging es über den Wannsee wieder zurück an den Lehnitzsee, um mit den gesammelten Eindrücken bei Grillgut und Rosé den Abend am See ausklingen zu lassen.
Wie sehr sich Potsdam für derartige Veranstaltungen eignet zeigte sich schon in den guten Gesprächen vor dem Ablegen und auf der Motoryacht Fitzgerald. Auf diesem schönen Schiff, das den 20er Jahren nachempfunden ist ging es zu einem der vielen Potsdamer Wassernachbarn, um von dort zu Fuß vorbei an Hasso Plattner Institut, Universität Potsdam, School of Design Thinking, Medieninnovationszentrum MIZ, ZDF und RBB in den Babelsberger Filmstudios anzukommen. Die Verdichtung dieses gebündelten Know-How auf einem Quadratkilometer MediaTech Hub machte und Studio Babelsberg CEO Carl L. Woebcken in seiner Begrüßung nochmal deutlich, die im Foyer des FX.Center direkt neben der Original Rezeption aus dem Film „Grand Budapest Hotel“ stattfand. Volucap CEO Sven Bliedung von der Heide führte anschließend im großen Kino in die Welt des begehbaren Films ein und erklärte dem interessierten Publikum die Funktionsweise und die Anwendungsfelder dieser neuartigen Kamera, die sowohl in Hollywoodproduktionen Einsatz findet, als auch Kinderbücher mit Hologrammen von Rolf Zuckowski zum Leben erwecken kann. Nach einer Demonstration des Studios erfolgte der Besuch der Halostage, einem benachbarten Virtual Production Studio, das den Green Screen durch riesige LED Wände ersetzt und die Zukunft der Kulissen einläutet. Frank Govaere übernahm hier die beeindruckende Präsentation.
Für die Rückfahrt mit dem Schiff war sichtlich genügend Gesprächsstoff vorhanden und beim abendlichen Grillen mit Rosé am Lehnitzsee zeigte sich wieder sehr deutlich, dass sich alle freuen, wieder mit Menschen in Kontakt zu sein, sich inspirieren zu lassen, neue Ideen und Projekte zu entwickeln und die Neugierde und die Perspektiven verschiedener Denkweisen zu kombinieren. Neben aller Technologie und Inspiration ist das wichtigste Fazit dieser Runde: Nichts kann ein persönliches Gespräch ersetzen! In diesem Sinne freuen wir uns schon auf das nächste Colloquium Privatissime. Der BDOA e.V. dankt Studio Babelsberg, Volucap, Halostage und Interlake für die Unterstützung dieser Veranstaltung.
Der Hintergrund zum volumetrischen Studio:
Studio Babelsberg, das älteste Filmstudio der Welt, war schon immer ein Ort, an dem Innovationen früher als anderswo stattfanden. Im Jahr 1902 produzierte Guido Seeber hier die ersten bewegten Bilder mit Ton. Später kam die Farbe hinzu. Vor zwei Jahren kam mit der Volucap das erste High-End-Studio für begehbaren Film in Kontinentaleuropa nach Potsdam-Babelsberg. Das heutige Studio Babelsberg ist viel mehr als nur ein Filmstudio. Heute befindet sich dort Deutschlands MediaTech Hub mit über 120 Unternehmen auf einem Quadratkilometer, deren Angebote von traditionellen Medien über VFX, E-Learning bis hin zu IT und Volumetric Video reichen.
Das Volucap Volumetric Studio wurde von einem Konsortium aus Studio Babelsberg, ARRI, UFA, Interlake und Fraunhofer HHI gegründet, um innovative Präsentationsformen für Film und Medien auch jenseits des Entertainments zu ermöglichen. Das Studio befindet sich auf dem Gelände von Studio Babelsberg und ist mit 32 Kameras ausgestattet, die rundum auf einer fast 4 Meter hohen Lichtrotunde installiert sind. Personen und Objekte können in dem Raum dreidimensional und naturgetreu gescannt werden. Die installierte Software „3D Human Body Reconstruction“ erstellt keine digitalen Avatare, sondern erzeugt hologrammartige Darstellungen realer Menschen, die wie computergenerierte Modelle weiterverarbeitet werden können. Die so aufgenommenen Akteure können in realen und virtuellen Welten platziert werden. Auch für Zuschauer ist es möglich, die Welten mit Hilfe der VR-Technologie zu betreten und das Geschehen und die aufgenommene Person oder das aufgenommene Objekt aus allen möglichen Blickwinkeln zu betrachten.
Nicht nur in der Filmbranche ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für Erzählformen in Richtung „begehbarer Film“. Als erstes kommerziell genutztes Studio in der EU kann die neue Technologie auch für professionelle Auftragsproduktionen in vielen Medienbereichen jenseits der Unterhaltung genutzt werden, etwa in der Medizin, der Automobil- oder der Spieleindustrie.
In einem Zeitalter, in dem der Computer und die Unterhaltung immer schneller den Bildschirm verlassen, auf den sie bisher beschränkt waren, wird nun in Babelsberg die nächste Grenze überschritten und die Präsenz von Menschen in ihrer Gesamtheit digital eingefangen, um sie zu unserem realen Leben hinzuzufügen. Wir hoffen in diesem Sinne auf gute Inspirationen!
Weitere Infos zur Volucap: www.volucap.de